Tagesaktuelle Preise zu Heizöl, Erdgas und Rohöl für Europa und USA.
Hier können Sie täglich die wichtigsten Ölpreise und Erdgaspreise erfahren und sich über den momentanen Kurs der Heizölpreise informieren.
Ölpreise vom 04.12.2024
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Da heutzutage die Entwicklung der Rohölpreise einen starken Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hat, kann man gar nicht gut genug informiert sein. Aus diesem Grund bieten wir neben den tagesaktuellen Heizölpreise und Erdgaspreise (Natural Gas (Henry Hub)) auch die Ölpreise in Barrel an. Diese wiederum werden in Brent und WTI unterteilt, was den wichtigsten Öl-Sorten in Europa und den USA entspricht.
Aktuelle Ölpreise: Entwicklung, Kosten, Abbau und Prozesse
Die Förderkosten sind ein grundlegender Faktor bei der Wettbewerbsstellung der unterschiedlichen Anbieter von Rohöl. Auch wenn die Technologien im Wesentlichen gleich sind, entscheidend ist die Lage der Erdölquelle. Fördergebiete in großen Tiefen, oder unter Wasser, verlangen andere Aufwendungen, als verhältnismäßig bodennahe Lagerstätten in der Wüste. Hinzu kommen Umweltstandards. Je nach Anforderungen des Fördergebietes, aber auch den politischen Verhältnissen, schlagen Aufwendungen für den Umweltschutz ganz unterschiedlich zu Buche.
Daneben spielen staatliche Abgaben eine Rolle, da für viele Förderrechte unterschiedliche Lizenzgebühren zu zahlen sind. Beim Thema Kosten muss auch ein sozialpolitischer Aspekt angesprochen werden. In nicht wenigen Förderländer ist der Rohstoff Erdöl systemtragend. Mindestsozialstandards können nur finanziert werden, wenn der Erdölpreis bestimmte Grenzen nach unten nicht durchbricht. Werden solche „Umlagekosten“ nicht mehr bedient, führt das, wie aktuelle Beispiele zeigen, zu Problemen.
Die niedrigen Ölpreise führen in Venezuela zum Systemzusammenbruch, in Saudi Arabien muss in die Staatskasse gegriffen werden. Dabei ist Saudi Arabien bei den Förderkosten von Rohöl am besten aufgestellt. Mit geschätzten echten Kosten von 15 Dollar pro Barrel, haben sie die geringsten Förderaufwendungen.
Zum Vergleich, der Iran benötigt im Schnitt aktuelle Kosten von 30 Euro pro Barrel, Russland wird sogar bei 50 Euro pro Barrel veranschlagt. Fracking, was insbesondere in den USA und Kanada eingesetzt wird, bildet bei den Kosten die Spitze. Die Gewinnung von Öl aus Gesteinsschichten kosten nicht selten bis zu 70 Euro pro Barrel. Diese Förderkosten treffen auf Marktpreise, die vielen Einflüssen unterliegen und deshalb stark schwanken.
Wie setzt sich der Ölpreis zusammen?
Tagesaktuelle Ölpreise sind zunächst, wie andere Waren auch, ein Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Das ist aber nur bedingt ein freier Wettbewerb. Mit der OPEC besteht beispielsweise ein Kartell von Förderstaaten, die dank 40 Prozent der weltweiten Ölproduktion, und 75 Prozent der Weltölreserven, gezielt Mengen- und Preispolitik betreiben können. So sie sich einig sind. Die Nachfrageseite wird aber auch von der Weiterverarbeitung des Rohöls geprägt. Benzin, Diesel oder Heizöl unterliegen jeweils eigenen Marktmechanismen und damit Preisentwicklungen. Die schlagen dann auf die Rohölnachfrage zurück. Ein harter Winter in Europa beispielsweise, lässt sofort, und nachhaltig, die Heizölpreise anziehen.
Daneben sind Preisfaktoren, die außerhalb der konkreten Nachfrage liegen, bei Ölpreisen ein großer Einflussfaktor. Es handelt sich dabei um Finanzmarktinstrumente. Gedacht, dem Rohstoffhandel sichere Preise zu geben, sind sie als Spekulationselemente, selber zum Preisfaktor geworden. Dazu gehören insbesondere die Terminmärkte. Spekulation an der Börse werden zu Preistreibern und das in beide Richtungen.
Zu den Preisfaktoren muss nicht zuletzt auch die Konkurrenz zu anderen Energieträgern gesehen werden. Insbesondere Erdgas spielt eine Rolle. Die Preise für Erdgas tangieren auch den Rohölmarkt. Das ist weniger eine Frage der Tagespreise. Es geht um den Trend der Erdgaspreise, als Einfluss auf die Ölpreise.
Letzter wichtiger Faktor, der Dollar. Da der Handel mit Erdöl stark über den Dollar läuft, bestimmt der tagesaktuelle Dollarkurs letztlich auch den Preis der Ware. Ölpreise aus der Sicht einer anderer Währung erfahren dadurch eine aktuelle Preisänderung. Für Europa, als Euromarkt, verändern sich Rohölpreise über den Dollarkurs, für die USA dagegen nicht.
Ölpreise: Welche Handelsplattformen sind preisbestimmend?
Den einen Ölpreis gibt es nicht. Gehandelt werden, über jeweils tagesaktuelle Preise, verschiedene Rohölsorten. Die Verträge werden in der Regel zwischen den Vertragsparteien direkt geschlossen. Die Preise orientieren sich dabei an den Notierungen der wichtigsten Ölbörsen, welche wird im Vertrag vereinbart.
Zu den bedeutendsten Ölbörsen für tagesaktuelle Preise gehören NYMEX (New York) und ICE Futures (London). Daneben spielen aber auch ARA (Rotterdam) oder SGX (Singapur) eine Rolle. Die Tagespreise werden an den Börsen für verschiedene Rohölsorten bestimmt. Aktuelle Preise beziehen sich dabei auf unterschiedliche Rohölsorten.
Für Europa, den europäischen Raum, wird die Rohölsorte Brent verwendet. Dahinter verbirgt sich das Fördergebiet Nordsee.
Für die USA, oder besser Nordamerika, wird die Sorte WTI verwendet. Die Buchstabenkürzel stehen für West Texas Intermediate.
Daneben gibt es weitere Sorten und damit eigene Ölpreise, wie Arab Lith oder Oman Crude Öl. Die wesentlichen Unterschiede werden über die Dichte und den Schwefelgehalt festgemacht. Die Dichte (API-Grad) ist u.a. für die Weiterverarbeitung interessant. Leichte Rohöle sind zum Beispiel besser für Heizöl geeignet. Steigt die Nachfrage nach Heizöl, steigt zunächst gezielt die Nachfrage nach Rohöl mit einem API-Grad über 31, z.B. Arab Lith.
Da mindestens 60 bis 70 Prozent des Ölhandels über direkte Vertragsbeziehungen laufen, spielen dort aktuelle Preisschwankungen für Tagespreise nicht die große Rolle. Die Verträge arbeiten mit Preisformeln für Ölpreise, die meistens Börsendurchschnittswerte, und keine tagesaktuelle Preise, als Basis haben. Das ist bei kurzfristigen Käufen anders. Sie laufen über aktuelle Preise am Spotmarkt. Hier sind die Akteure den Schwankungen der Tagespreise ausgesetzt. Tagesaktuelle Preisnotierungen bestimmen das Geschäft.
Welchen Einfluss hat Erdöl auf die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes?
Grundsätzlich sind Energieträger wie Erdöl oder Erdgas, wichtige Basisrohstoffe für die Wirtschaft eines Landes. Die Bedeutung steigt mit dem Mangel der eigenen Verfügbarkeit. Während die USA ausreichend über eigene Vorkommen verfügen, sieht das für Europa schon differenzierter aus. Die EU bezog 2015 über 54 Prozent ihres Bruttoinlandsverbrauchs an Energie aus Einfuhren. Während Erdgas im wesentlichen als Energieträger eingesetzt wird, ist Rohöl durch die Weiterverarbeitung noch entscheidender. Der Einfluss auf die aktuelle Wirtschaft bestimmt sich dabei über Rohöl als Kostenfaktor, aber auch über die Folgeprodukte aus der chemischen Verarbeitung, von Heizöl bis Plaste. Das sind Abhängigkeiten, die durch die Frage der Liefersicherheit noch verstärkt werden. Deutschland als Exportnation ist dabei besonders anfällig.
In diese Problematik fließen dann auch aktuelle politische Aspekte ein. Kriege im Nahen Osten, die Förderquellen ausschalten, gehören ebenso dazu, wie politische Konflikte mit Russland. Die EU bezieht immerhin über 30 Prozent seines Erdöls aus Russland. Aktuelle Spannungen, wie zum Beispiel die Ostukraine-Problematik, sind da eher kontraproduktiv.
Wie wird sich der Ölpreis in Zukunft entwickeln?
Die gegenwärtigen Ölpreise werden sich auf diesem niedrigen Niveau nicht halten. Sie sind insbesondere Ausdruck von Spannungen im Nahen Osten. Diese Spannungen werden zur Zeit noch über Ölpreise ausgetragen. Insbesondere Saudi Arabien flutet den Markt mit Öl und hält so aktuelle Ölpreise klein. Damit will man dem Iran schaden. Ein unversöhnlicher Gegner. Aber nur einer. Der religiöse Riss, Schiiten gegen Sunniten, geht über einige Länder im Nahen Osten. Das hat längst auch zu militärischen Brandherden geführt, wie der aktuelle Stellvertreterkrieg im Jemen. Eine Ausweitung der militärischen Auseinandersetzungen würde dazu führen, das der Rohölmarkt sich dreht und zwar mit Preis nach oben. Auf der anderen Seite kann Saudi Arabien seine Politik des billigen Öls auch nicht unendlich durchziehen. Heißt im Umkehrschluss, egal welches Szenario eintritt, am Ende steigen immer die Ölpreise.